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All on Board – wie gut funktionieren Brettspiele in VR?

Brettspiele in VR – Sicherlich kommt einem Brettspieler nicht unbedingt ein VR-Headset in den Kopf, wenn es um das Spielen von traditionellen Brettspielen geht. Doch mit dem Projekt All on Board! könnte sich das durchaus ändern. Es bietet jede Menge Potenzial, wurde bei Kickstarter breit unterstützt und befindet sich derzeit im Entwicklungsstadium für Steam, Quest und Windows. Welches Potenzial es bietet und was ihr darüber wissen müsst, schauen wir uns in diesem Artikel kurz an.

Brettspiele in der virtuellen Welt – kann das gutgehen?

Die Idee, auch Brettspiele in einer virtuellen oder in Mixed Reality zu erleben, ist nicht neu. Mit dem Klassiker Die Siedler von Catan, den es bereits seit längerer Zeit in VR zu erleben gibt, haben wir bereits gesehen, dass es durchaus möglich ist, klassische Brettspiele in die digitale Welt zu transferieren.

Doch hierbei handelt es sich um ein rein virtuelles Erlebnis. Physische Pendants wie Spielelemente, mit denen die Spielerinnen und Spieler interagieren können, gibt es hier nicht. Die Königsdisziplin ist sicherlich, reale Spielelemente wie Figuren, das Spielfeld oder digitale Erweiterungen von physischen Elementen in die VR-Welt zu integrieren, so dass Spieler gemeinsam an einem Tisch spielen, kommunizieren und interagieren können, ohne gleichzeitig im selben Raum sein zu müssen. Genau diesen Weg strebt All on Board! an.

Echtes Brettspiel-Flair in virtueller Umgebung

Die Vision ist recht einfach: Brettspiele sollen um virtuelle Elemente erweitert werden, um dem Spiel eine völlig neue Tiefe und Dimension zu verleihen. Man stelle sich an dieser Stelle beispielsweise Siedler vor, doch die Städte, Siedlungen und Handelsrouten entstehen dreidimensional und interaktiv auf einem virtuellen Spielfeld. Gleichzeitig sieht man seine Mitspieler, kann Katen und andere Spielelemente aus der Realität in die VR-Welt holen und spielt einen Mix aus klassischem Brettspiel und virtuellem VR-Computerspiel – direkt am Wohnzimmertisch.

Neben klassischen Spielen sind natürlich auch viele andere Arten von Spielen möglich. Stell dir beispielsweise eine Runde Roulette, Poker oder Blackjack mit Freunden vor, die eigentlich gar nicht in deiner Nähe sind. Gemeinsam spielt ihr an einem Tisch mit Spielelementen, die erst in der Mixed Reality sichtbar werden. Ihr haltet Karten in der Hand, die in Wirklichkeit nur weiß sind und erst mit der VR-Brille wird euer Blatt sichtbar. Ihr macht eure Einsätze, jeder schließt seine Online-Wette ab und gemeinsam fiebert ihr mit, kommuniziert miteinander, könnt euch in die Augen sehen und einen echten gemeinsamen Abend erleben, ohne euch physisch treffen zu müssen; und das alles, ohne die reale Umgebung aus dem Auge zu verlieren, da die Mitspieler in der MR-Welt tatsächlich neben euch am Esstisch sitzen.

Das All on Board! Konzept erklärt

All on Board! wurde bereits als Kickstarter-Projekt finanziert. Im Zeitraum von Juli bis August 2022 sammelte das Entwicklerteam von The Game Kitchen über 70.000 US-Dollar ein, was weit über dem Mindest-Ziel von 25.000 US-Dollar lag. Auch 12 Spiele konnten bereits lizenziert werden, die zum Release von jedem gespielt werden können, der das Spiel kauft. Dazu gehören beispielsweise Istanbul, Escape the Dark Castle, Hamlet, The Breach oder Steam Watchers.

Zusätzlich sollen auch Streaming-Tools, verschiedene virtuelle Umgebungen und mehr hinzugefügt werden. Pen and Paper Rollenspiele könnten von Mixed Reality ebenso stark profitieren, wie klassische Aufbaustrategiespiele und andere Brettspiele.