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Von der Wichtigkeit der Spielanleitung.

Da hat ein neues Brettspiel Einzug in die Familie erhalten. Schnell auspacken. Dann wird die Anleitung genau studiert, um jenen, die sie noch nicht lesen können, die Regeln mitzuteilen.

Der Spieleabend

Brettspiele sind immer wieder interessant. Da trifft man sich in vergnügter Runde, mit Chips, Salzstangen, Flips und geschnittenem Obst (für die Kinder) und dann steht einem Abend voller Vergnügen nichts mehr im Wege. Abgesehen davon, wenn das eigene Verlieren im Raum steht und man kein guter Verlierer ist. Und dann ist da meistens noch diese eine Person, die das Regelwerk dann sehr kreativ auslegt. Meistens, weil auch sie nicht verlieren kann.

Bei Spielen wie „Vier Gewinnt“ lässt sich ja noch nicht viel abändern, aber bei „Malefiz“, oder, wesentlich später, dem M.A.S.K-Brettspiel „Die Jagd nach den Sonnensteinen“, respektive „Das Verrückte Labyrinth“ oder „Der Schatz der Inkas“, sieht es dann anders aus.

Das Regelwerk

Und deswegen sind Spielanleitungen auch immer noch von enormer Wichtigkeit. So weiß man dann genau, was ein gelbes Schild mit einem Symbol bedeutet und welche Maßnahmen nötig sind. Und selbst wenn der Mitspieler mit der überbordenden Kreativität behauptet, dass dieses Schild eigentlich meint, dass er dann noch zwei weitere Karten ziehen darf, können wir ihm mit einem Blick auf die Spielregeln mitteilen, dass er sich da irrt. Er darf also nicht noch einmal würfeln.

Hierbei ist es vollkommen egal, ob die Spielanleitung klassisch auf Papier ausgedruckt ist, oder per QR-Code aufs Tablet geladen werden können. Allerdings müssen wir festhalten, dass die Papiervariante dann doch einen gewissen Old-School-Charme hat, dem in unseren aktuellen Zeiten doch viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Die damaligen Anleitungen sahen dann doch anders aus. Sie waren ausnehmend schön gestaltet und man hatte das Gefühl, dass auch das Papier entsprechend vorbereitet wurde. Wenn beispielsweise bei einem Piratenspiel eine Anleitung in Schatzkartenoptik beilag, wirkte das Papier ebenfalls so, als sei es einige hundert Jahre alt und würde in seine Bestandteile zerfallen, wenn man es nur schief anschaute. Man spürte eventuelle Falten und abgerundete Kanten.

Von Ansprüchen und Immersion

Wir alle stellen Ansprüche an die Spielanleitung. Zum einen muss sie die Regeln verständlich vermitteln können. Zum anderen ist es auch notwendig, über die Anleitung einen Weg in das entsprechende Spiel zu finden, sprich: Das Setup und die Geschichte muss so immersiv wie möglich dargestellt werden. Und dieses immersive Erlebnis leidet, wenn sich die Karte falsch bis gar nicht anfühlt. Man spricht hier von Haptik.

Diese Haptik geht den iPad- oder Tablet-Beschreibungen natürlich vollkommen ab. Klar, auch da sind Falten, Knicke, Falzen zu sehen, aber man spürt sie nicht und im schlimmsten Fall sorgen sie dafür, dass die Spielanleitung weniger lesbar ist. Und dann kann die Spielanleitung noch so gut geschrieben sein, die gezielte Leseransprache die Story noch interessanter machen. Aber wenn ein Piratenspiel eine Schatzkarte entweder als Hochglanzausdruck in die Verpackung legt oder einfach einen QR-Code, der dann per Rechner ausgelesen werden muss, ist es vorbei mit dem Gefühl des Eintauchens in das Spiel.

Die „Konkurrenzanalyse“

Werfen wir mal einen Blick auf die Spielanleitungen der ersten NES-Spiele. Unvergessen das Handbuch für den ersten Teil der Super-Mario-Bros-Reihe. Hier wurde noch eine kleine Geschichte erzählt, die Pro- und Antagonisten vorgestellt. Und wer auch immer die Spielanleitung zum „Star Trek: Deep Space Nine“-Spiel „Crossroads of Time“ für das Super Nintendo Entertainment System geschrieben hat, verdient auch noch einen Immersions-Hochachtungs-Preis. In der Anleitung befand sich tatsächlich ein kleiner Abschnitt darüber, was im Falle eines Warpkernbruches mit dem Spielmodul zu tun wäre.

Da kann man nur hoffen, dass die Spielanleitung des Games „Elden Ring“ ähnlich clever verfasst sind. Auf der anderen Seite zeichnet für die Story niemand anderes als George R.R. Martin, das Mastermind hinter den Game-of-Thrones-Büchern, verantwortlich.

Fazit

Wir sehen: Spielanleitungen sind wichtig und können im Zweifelsfall sogar mit der einen oder anderen Spielerei aufwarten. Des Weiteren ist es notwendig, dass die Regeln so